Gesundheit - Empfehlungen für Betreiber von Altersheimen bei Hitzewellen
zurück zu Maßnahmen - Gesundheit
Das englische Ministerium für Gesundheit hat 2007 einen Plan für Hitzewellen vorgelegt. Der Plan enthält die folgende Checkliste mit zentralen Maßnahmen für Pflege- und Altersheime sowie für Fachkräfte in der Gesundheitsfürsorge:
Gebäude
- Überprüfen Sie, ob Fenster verschattet werden können.
- Prüfen Sie, ob das Öffnen von Fenstern ein Problem darstellt, einschließlich der Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten.
- Stellen Sie sicher, dass die Angestellten wissen, welche Räume am einfachsten kühl gehalten werden können und welche am schwierigsten. Überdenken Sie die Verteilung der Heimbewohner entsprechend.
- Prüfen Sie, ob die Lüftungsanlage bzw. die Klimaanlage einwandfrei funktionieren. Sie sollte in der Lage sein, die Lufttemperatur in mindestens einem großen Raum bei oder unter 25° C zu halten. Wenn das nicht möglich ist, sollten Sie in Betracht ziehen, eine Klimaanlage zu installieren oder zu leihen .
- Stellen Sie sicher, dass genügend Thermometer vorhanden sind, um die Lufttemperatur im gesamten Gebäude messen zu können.
Ausstattung
- Prüfen Sie, ob genügend Ventilatoren vorhanden sind.
- Stellen Sie sicher, dass Trinkwasser und Eis immer verfügbar sind.
- Lassen Sie bei einer Hitzewelle Wasser verteilen.
- Passen Sie die Speisenfolge in Absprache mit den Heimbewohnern an. Gerichte sollten vorzugsweise einen hohen Wassergehalt haben, wie dies z. B. bei Obst und Gemüse der Fall ist.
Arbeitsvereinbarungen
Stellen Sie im Fall einer Hitzewelle einen speziellen Arbeitsplan auf. Dieser sollte umfassen:
- Mobilisierung aller Angestellten, Rückruf von denjenigen, die im Urlaub sind.
- Passen Sie die Dienstpläne an.
- Versuchen Sie, zusätzliche Hilfe von den Verwandten der Heimbewohner zu bekommen.
Heimbewohner
- Stellen Sie sicher, dass bekannt ist, welche Personen am meisten gefährdet sind. Wenn Sie nicht sicher sind, befragen Sie das Pflegepersonal.
- Stellen Sie sicher, dass Absprachen vorliegen, wer auf die am meisten gefährdeten Bewohner achtet und sich auch zusätzlich um diese kümmert bzw. diese unterstützt.
- Befragen Sie den Hausarzt von gefährdeten Bewohnern nach notwendigen Anpassungen der Behandlung und der Medikation im Fall von Hitzewellen.
- Prüfen Sie, ob Heimbewohner leichte, locker sitzende Baumwollkleidung besitzen.
Gesundheitspersonal
Für Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialbereich, die bei gefährdeten Personen Hausbesuche machen, gelten dieselben Empfehlungen, was die Herrichtung der Wohnung betrifft. Die nachfolgenden Punkte sind zusätzlich zu nennen.
Geräte
- Überprüfen Sie, ob Kühlschränke und Gefriertruhen korrekt funktionieren.
- Prüfen Sie, ob Ventilatoren und Kühlgeräte richtig laufen.
- Falls Sie beabsichtigen, die betreffende Person im Falle einer Hitzewelle an einen kühleren Platz zu bringen, überlegen Sie, welche Ausrüstung oder welche Hilfe Sie benötigen würden.
Planung
- Stellen Sie sicher, dass zusätzliche Hilfe und Unterstützung bei Bedarf bereitsteht.
- Stellen Sie sicher, dass die betroffene Person den Pflegedienst kontaktieren kann.
- Prüfen Sie, ob der Pflegeplan die Kontaktdaten von Hausarzt, anderen Pflegedienstmitarbeitern und ehrenamtlichen Pflegekräften enthält.
- Prüfen Sie, ob zuverlässige Absprachen für den Lebensmitteleinkauf vorhanden sind.
Wenn eine Hitzewelle für Ihre Region vorhergesagt wird:
- stellen Sie sicher, dass Sie die oben beschriebenen Schritte umsetzen;
- beobachten Sie die örtliche Lage und hören Sie die lokalen Wetterberichte;
- machen Sie sich bewusst, welchen Rat Sie gefährdeten Personen geben können;
- empfehlen Sie gefährdeten Personen, ihren Arzt oder Apotheker zu befragen nach möglichen Anpassungen ihrer Behandlung und / oder Medikation.
Ferner sind Empfehlungen für eine Notfallbehandlung erforderlich, wenn ein Hitzschlag zu befürchten ist oder wenn existierende Krankheiten oder Arzneimittelgaben im Pflegeplan aufgeführt sind, die die Person gefährdet erscheinen lassen.
Referenzen
[1] Heatwave plan for England, Department of Health, 2007